Einleitung zum Schulprogramm der EKS Norderstedt 2024/2025

In unserem Schulprogramm beschreiben wir weitere Schritte auf unserem Weg als Förderzentrum für die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung ohne langfristige interne Beschulung hin zu einer inklusiven Schule.

Wir erläutern Schritte und Maßnahmen, mit denen wir unsere Arbeit als Sonderpädagogen konkretisieren und transparenter machen wollen und wie wir zu einer noch größeren gemeinsamen Verantwortung mit den Regelschullehrkräften für die Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen gelangen möchten. Dabei werden wir auch Maßnahmen beschreiben, wie wir unsere interne Kommunikation, unsere Beratungskompetenz sowie unsere Ressourcennutzung in den Regelschulen ausbauen möchten.

Schulprogramm 2023/2024

Bestandsaufnahme

2.1 Daten und Fakten

Das Förderzentrum Erich Kästner-Schule betreut im Schuljahr 2023/2024 ca. 220 Schülerinnen und Schüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung sowie körperlich und motorische Entwicklung. In Kooperation mit dem Förderzentrum Hasenstieg werden Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung betreut.

3105 Schülerinnen und Schüler werden in 13 Grundschulen in Norderstedt und in Tangstedt im Kreis Stormarn, 2202 Schülerinnen und Schüler in 4 Gemeinschaftsschulen in Norderstedt und 3039 in Gymnasien unterrichtet (Norderstedter Schulinformation Schuljahr 2023/24).

Ca. 5 Schülerinnen und Schüler besuchen zeitlich befristet die Tip-Klasse Grundschule im Rahmen des Konzeptes der Temporär-intensivpädagogischen Maßnahme und sind darüber Schülerinnen und Schüler des Förderzentrums.

Zudem versorgen wir 42 Kindertagesstätten im Raum Norderstedt und Tangstedt im Kreis Stormarn in Form präventiver Sprachförderung. Präventive Maßnahmen sind zudem in allen 13 Grundschulen in den Klassenstufen 1 und 2 zu finden.

Seit Herbst 2015 ist das Förderzentrum Erich Kästner-Schule zudem für die Beschulung in einer Außenstelle im Rahmen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Regio Kliniken Elmshorn, Außenstelle Norderstedt zuständig.

27 SonderpädagogInnen, 1 Lehramtswechslerin, 1 Vertretungslehrkraft und 3 Lehramtsanwärter sowie 3 abgeordnete Regelschullehrkräfte und 2 SozialpädagogInnen setzen die Arbeit unseres Förderzentrums in enger Kooperation mit den Regelschulen, im Rahmen der Erziehungshilfe auch mit dem SOS-Kinderdorf Harksheide um.

Das pädagogische Team wird umfassend unterstützt durch eine Sekretärin sowie einen Hausmeister.

 

2.2 Sonderpädagogische Arbeitsfelder

Unsere Arbeit gründet auf dem Gedanken der stetigen Weiterentwicklung und verfolgt das Ziel in Kooperation die inklusive Beschulung unter den vorhandenen Ressourcen qualitativ auszubauen.

Die Schulleitung, das Kollegium und alle Teammitglieder wirken gemeinsam in enger Abstimmung, beschließen in klaren Strukturen nächste Entwicklungsbereiche und damit verbundene Arbeitsschritte. Im Rahmen des bisherigen Schulentwicklungsprozesses wurden im Schuljahr 2014/2015 vier Fachleitungen in den Bereichen Sprache, emotional-soziale Entwicklung, Grundschule und Sekundarstufe I eingerichtet. Diese haben sich gewinnbringend für die Arbeit des Förderzentrums in den letzten Jahren etabliert und fördern den kollegialen Austausch und die Transparenz innerhalb des fast ausschließlich in Einrichtungen der Kooperationspartner arbeitenden Kollegiums sowie unterstützen mit Ihrer hohen Fachkompetenz die Schulleitung in der aktuellen Diskussion.

Wir leisten sonderpädagogische Unterstützung in präventiven und integrativen Maßnahmen und fühlen uns in unserem Verständnis sowohl für die gemeinsame Arbeit zur Vermeidung von sonderpädagogischen Förderbedarfen als auch für Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf verantwortlich.

 

2.3 Unser pädagogisches Wirken

Das Kollegium arbeitet offen und kollegial zusammen. Ein regelmäßiger kollegialer und fachlicher Austausch wird als sehr unterstützend wertgeschätzt und gepflegt. Die umfassenden sonderpädagogischen Kompetenzen innerhalb des Kollegiums bereichert die Arbeit aller.

Grundlegend für die sonderpädagogische Arbeit sind ein offener und vertrauensvoller Austausch aller Personen, die an der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen beteiligt sind. Wir unterstützen im Rahmen von Unterricht, Beratung und Diagnostik. Dies erfolgt auf der Grundlage gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern abgestimmter Rahmenbedingungen für die präventive sowie integrative/ inklusive Beschulung.

Wir wünschen uns einen Unterricht, der getragen wird durch Methodenvielfalt und viel Raum lässt für selbsttätiges Lernen im Rahmen von fächerübergreifendem, themenorientiertem Lernen. Von großer Bedeutsamkeit sind dabei für uns Unterrichtsthemen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler.

Für uns bildet die umfassenden diagnostische Ermittlung von Stärken und Schwierigkeiten des Lernenden die Basis für die Individualisierung des Lernens.

Unter anderem im Rahmen von Teamteaching, aber auch durch zeitlich begrenzte Kleingruppen- und Einzelförderung kommen wir dieser Individualisierung nach. Wir arbeiten dabei fächer- und klassenübergreifend und übernehmen Mitverantwortung für alle Schülerinnen und Schüler, die einer besonderen Unterstützung bedürfen. Der intensive Austausch auf Augenhöhe zwischen den Teampartnern ist hierbei ein zentrales Moment für gelingende pädagogische Arbeit.

Zudem arbeiten wir beratend. Diese Tätigkeit geschieht auf der Grundlage sonderpädagogischen Fachwissens und ist individualisiert. Durch die enge Vernetzung im Kollegium erfolgt diese umfassend fachrichtungsübergreifend und wird darüber als eine wertvolle Ressource wahrgenommen.

Wir erarbeiten in Kooperation mit den Teampartnern sonderpädagogische Förderpläne, unterstützen bei der Erstellung von Lernplänen und bieten umfassende fachliche Kompetenzen im Rahmen von sonderpädagogischen Gutachten an.

Hierbei beginnt unsere Arbeit im Einvernehmen mit den Sorgeberechtigten bereits im Übergang von den Kindertagesstätten in die Grundschulen.

Auf regionaler Leitungsebene finden im Sinne von umfassender Kooperation und Transparenz im Bereich Prävention/ Integration/ Inklusion Regionalkonferenzen statt. Zudem tagen einmal jährlich regionale Grundschulleitungen, Kindertagesstättenleitungen, Vertretungen des schulärztlichen und des schulpsychologischen Dienstes, des Schulamtes und die Leitungen der beiden Förderzentren, um die intensive Arbeit im Bereich Übergang KiTa/ GS auszubauen.

 

2.3 Schulentwicklungsarbeit im laufenden Schuljahr 2023-24

In der täglichen Arbeit haben die Belastungen der Lehrkräfte durch Auffälligkeiten der Schülerinnen und Schüler im Bereich Konzentration und Motivation zugenommen und das zeigt auch die Befragung durch das Deutsche Schulbarometer im Auftrag der Robert Bosch Stiftung. Dazu gehören Disziplinprobleme, ADHS-Problematiken, Ängste, Depressionen, Mobbing in Bezug auf digitale Medien und zunehmende offene oder versteckte Gewalt.

Dies gilt neben der allgemein hohen Arbeitsbelastung, dem Zeitmangel im Zusammenhang mit den fehlenden personellen Ressourcen an den Schulen als aktuell größte Herausforderung von Lehrkräften im Alltag.

Auch unser Kollegium ist durch die inklusive Arbeit an den Regelschulen der Stadt Norderstedt davon betroffen.

Aus diesem Grund haben wir die diesjährigen Themen unserer Schulentwicklungstage daran ausgerichtet. Die Schulentwicklungstage fanden in diesem Jahr seit Langem wieder als gekoppelte Tage am 02. Und 03. Mai 2024 statt, die wir mit Übernachtung des Kollegiums in der Landesturnschule Trappenkamp verbunden haben.

Der 1. Tage war ausgefüllt mit einem Workshop von Stellan Eidt aus dem IQSH zum Thema eskalierende Konfliktsituationen in Schule und Unterricht meistern mit dem Titel „Timo tickt aus“ und einem Workshop mit unserer Schulpsychologin Frau Schütze zum Thema „Psychische Erkrankungen von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext.

Den frühen Abend mit dem schönen Wetter nutzten wir dann individuell zu Spaziergängen, Gesprächen oder Sporteinheiten im nahegelegenen Forst des Erlebniswaldes Trappenkamp, bevor wir den Abend dann in gemütlicher Runde bei Getränken und tollen Gesprächen ausklingen ließen.

Der 2. Tag begann mit der Fortführung des Themas zu psychisch erkrankten Schülerinnen und Schülern in Form von Fallbesprechungen und gemeinsamer Erarbeitung von kollegialen Lösungsansätzen.

Am frühen Nachmittag endeten die SE-Tage dann mit einem Walk and Talk im Erlebniswald Trappenkamp mit der Aufgabenstellung Ideen im Rahmen der Experimentierphase zu sammeln, wie die Einsätze unserer Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen im kommenden Schuljahr 2024-25 unter den aktuell knappen personellen Ressourcen aussehen könnten.

Diese wurden vom Vorbereitungsteam des SE-Tages in den folgenden Wochen gesichtet, nach kurz- oder langfristiger Machbarkeit geordnet und werden in die kommenden Inhalte der Schulentwicklungsplanung sowie der Personalplanung zum kommenden Schuljahr Eingang finden.  

 

2.4 Schulentwicklungsarbeit im kommenden Schuljahr 2024-25

Für das kommende Schuljahr 2024-25 setzt sich gerade ein neues Vorbereitungsteam zusammen, um Themen zu finden bzw. aus den vorhergehenden SE-Tagen des laufenden Schuljahres neu entstandene Arbeitsschwerpunkte zu gewichten und auszugestalten.

Die Rückmeldungen aus dem Kollegium zu den SE-Tagen diesen Schuljahres ergaben, dass eine Zusammenlegung beider Tage mit der Möglichkeit der Übernachtung als Kollegium wieder wünschenswert wäre.